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Chronik

Gründung der Ortsfeuerwehr Frastanz 1899

Bis zum Jahre 1899 hatte die Gemeinde Frastanz keine organisierte Feuerwehr. Die zur Brandbekämpfung notwendigen Geräte, wie Spritzen, Schläuche, Leitern, Feuereimer usw. waren vorhanden und wurden bei den Bränden auch gehandhabt. In erster Linie von dem bestimmten Spritzenmeister und dem jeweiligen Gemeindevorsteher als Kommandanten und in zweiter Linie von den stets zahlreich durch die Sturmglocken zu Hilfe herbeigerufenen Männern der Gemeinde, welche zu jeder Tages- und Nachtzeit hilfsbereit an den Löschaktionen teilnahmen. 

Gründung der Ortsfeuerwehr Frastanz 1899
Ortsansicht von Frastanz um 1900
Ausschnitt aus dem ersten Kassabuch 1899

So zum Beispiel 1873 beim Brand der Mühle in Hofen, 1875 beim Brand des Trockenhauses der Rotfärberei Getzner & Co in der Felsenau, 1876 beim Brand der unteren Spinnerei der Firma Ganahl, 1878 beim Brand des Gasthauses Freihof in der Felsenau, 1882 beim Brand des Wohnhauses des Vorstehers Leonhard Gau im Winkel, 1898 beim Brand des Wohnhauses und Stalles des Josef Matt, Einlis und 1899 beim Brand des Wohnhauses des Josef Egger in der Au. Aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus wurde die damalige Wehrorganisation der Gemeinde Frastanz zur nachbarlichen Hilfeleistung angefordert. So ist aus der Chronik der Gemeinde Schlins zu entnehmen, dass am 28. Dezember 1821 durch eine Feuerkatastrophe 10 Häuser mit den dazugehörenden Ställen nicht mehr zu retten waren. Lediglich das stark feuerbedrohte Gasthaus Krone, konnte von der Feuerwehr Frastanz gerettet werden.

Der Kronenwirt soll die Wehrmänner dafür gut bewirtet und entlohnt haben. Am 18. Februar 1843 entstand in Götzis ein Brand, welcher durch einen heftigen Sturmwind innerhalb einer halben Stunde 14 Häuser und 16 Stallungen ergriff. Der Feuerschein war in allen benachbarten Orten der Landgerichte Feldkirch, Sonnenberg, Dornbirn und Bregenz sowie in der benachbarten Schweiz und in Lindau sichtbar. Viele tausend Menschen und 23 Feuerspritzen waren so rasch wie möglich da und konnten so noch vieles retten. Aus dem Bereich des Landgerichtes Feldkirch waren die Löschmannschaften von Feldkirch, Altenstadt, Rankweil, Sulz, Fraxern, Meiningen, Koblach und Altach und vom Landgericht Sonnenberg die Mannschaft aus Frastanz zur Hilfeleistung herbeigeeilt. Auch bei einem Großbrand in Satteins im Jahre 1870 hat die Mannschaft von Frastanz tatkräftig und mannhaft eingegriffen. Zu Beginn des Jahres 1880 nahm Josef Gopp, damals “Kreuz-“ – später “Löwenwirt“, aufgemuntert durch den damaligen Gerichtsadjunkten und wackeren Feuerwehrmann Dr. Wöll in Feldkirch, einen Anlauf, eine organisierte freiwillige Feuerwehr zu gründen. 

Laternen aus dem Jahre 1899
Strahlrohre aus dem Jahre 1899
Löscheimer aus dem Jahre 1899
Handdruckspritze Baujahr 1807

Allein es schien noch verfrüht zu sein, denn die Zeit war noch nicht reif. Erst am 5. November 1899 war es dann so weit. 30 Frastanzer Bürger, die bereit waren, freiwillig den Mitmenschen in Notsituationen zu helfen, versammelten sich um 4 Uhr nachmittags im Gemeindehaus, um die freiwillige Feuerwehr Frastanz zu gründen. Unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Johann Schmid wurde zum Hauptmann der damalige Löwenwirt Josef Gopp, zum Stellvertreter Johann Nigg, zum Schriftführer Theodor Hueber und Johann Georg Reisch zum Kassier gewählt. Weiters Eduard Gau und Josef Schumont zu Steigerobmännern, Lorenz Gopp und Franz Josef Welte zu Spritzenmeisterobmännern und Rudolf Wieser zum Schlauchmannschaftsobmann gewählt. Die Ausrüstung der neu gegründeten Feuerwehr bestand aus einer fahrbaren Handdruckspritze, Baujahr 1807 und einer fahrbaren Handdruckspritze mit Ausgangsvorrichtung, Bj. 1899, zwei Schlauchanhängern und einem Leiterwagen. Requisiten“ wie Wasserschläuche, Leitern und ein Rutschtuch wurden beschlossen. Die Kosten der Anschaffungen trug nicht die Gemeinde, sondern mussten aus freiwilligen Spenden finanziert werden. Den Mitgliedsbeitrag von 80 Heller musste jedes Mitglied selbst berappen. Wasser konnte nur mit Löscheimern in die Pumpe eingefüllt werden.

Chronik der Feuerwehr Frastanz
1899 bis 1999

1900
 Mit Ende des Jahres betrug der Mannschaftsstand bereits 62 aktive Mitglieder und 41 unterstützende Mitglieder. Zu einem Brand nach Mauren (FL) wurde die neugegründete Wehr mit ihrer Spritze alarmiert. Das Brandobjekt wurde jedoch nicht erreicht, da dies die Feuerwehr Feldkirch verhinderte. 1901 Die neugegründete Feuerwehr musste zu einem Brand eines Wohnhauses mit Stall in Bodenwald und zur nachbarlichen Hilfeleistung nach Feldkirch ausrücken. Die freiwillige Feuerwehr Frastanz tritt dem im Jahre 1875 gegründeten Gauverband bei, der seinen Mitgliedern im Falle eines Unfalles im Dienste der Feuerwehr eine bedeutende Unterstützung zukommen ließ. Auch wurde den Mitgliedern des Gauverbandes eine besondere Ausbildung angeboten. Der Jahresbeitrag pro Mitglied betrug 1 Krone. Davon gingen 80 Heller an den Gauverband. Da sich die Gemeinde weigerte, den Betrag von 1 Krone zu bezahlen, musste jedes Mitglied den Mitgliedsbeitrag aus eigener Tasche bezahlen.

 

1902 In Bodenwald brannte das Doppelhaus der Familien Bischof und Hilbe ab. Das größte Brandgeschehen seit der Gründung der Wehr Frastanz war der Großbrand von 5 Häusern mit Ställen und Nebengebäuden am ersten Ablasssonntag im August, genannt Portiunkula – Sonntag, die in der heute nach dem damaligen Ereignis bezeichneten Brandgasse standen. Bei der Generalversammlung war der damalige Gauverbandsobmann Viktor Bickel aus Bludenz anwesend. Die Anschaffung von Uniformen, die Einführung einer Mannschafts- und Sterbekasse und die Aufstellung von Feuerwachen bei Föhn und starkem Sturm wurde beschlossen. Das Übungsprogramm der Mitglieder umfasste 18 Einzelübungen der Steiger-, Schlauch- und Pumpenmannschaften, sowie eine Nachtübung. Zum ersten Mal nahm die Wehr an der Bezirksübung teil, die in Satteins stattfand. Zwei Feuerwehrmänner nahmen am 1. Feuerwehrfachlehrgang, in dem hauptsächlich die Handhabung der verschiedenen Leitern gelehrt wurde, in Feldkirch teil. Eduard Vonbun wurde beauftragt, bei der löblichen Vorarlberger Brauereigenossenschaft um Gewähr eines Beitrages bittlich zu werden. Zum ersten Mal nahm die Wehr an einem Feuerwehrfest und zwar in Schaan im Fürstentum Liechtenstein teil. Die Fahrt zum Fest erfolgte mit Pferdefuhrwerken und Fahrrädern.

Kommandant 1899 – 1910
Josef Anton Gopp
1910 Hochwasserkatastrophe
Hochwasserkatastrophe im Jahre
1910 im Bereich der Oberen Fabrik

1904 Das Brandgeschehen umfasste den Brand eines Hauses mit Stall in Fellengatter und in der hiesigen Spinnerei, sowie nachbarliche Hilfeleistungen nach Göfis und Feldkirch (Carina). Schon damals eilten die Löschmannschaften zu Hilfe, wenn es in anderen Gemeinden galt zu helfen. Auch wenn man es sich heute schwer vorstellen kann, dass zuerst die Pferde eingespannt werden mussten, um die Feuerlöschpumpe z.B. nach Göfis zu bringen. Für Tier und Mensch sicherlich eine gewaltige Anstrengung, es konnte aber dadurch oft das Abbrennen ganzer Orte verhindert werden.

 

1905 Neuerlich musste die Wehr zu einem Brand in der oberen Weberei und Spinnerei der Fa. Ganahl ausrücken.

 

1906 In der Alten Landstraße fällt das Doppelhaus der Familien.

 

1910 Hochwasserkatastrophe! Langanhaltende Regenfälle ließen Bäche und Flüsse anschwellen. Das von den Wildbächen angeschwemmte Holz verstopfte die Illschlucht und verursachte eine Stauung ungeheurer Wassermassen, die das Frastanzer Ried und die untere Au überfluteten. Auch die Samina brachte Hochwasser, Stein- und Geröllmassen bedrohten die neu errichteten Häuser unterhalb der Schmiede. Unter dem Kommando von Josef Gopp standen die Wehrmänner, unterstützt durch 50 Kaiserjäger, Tag und Nacht hindurch in ununterbrochenem Einsatz, wobei sich Josef Gopp eine Lungenentzündung zuzog und nach wenigen Tagen seiner Krankheit erlag. In der Versammlung am 10. September wurde Eduard Vonbun zum neuen Kommandanten gewählt.

1911
 Das 40-jährige Gründungsfest der Feuerwehr Hohenems wurde besucht.

 

1912 Neuerliche Hochwassergefahr im Ort. Gemeindearzt Dr. Schlachta hielt einen Vortrag über “Verbandstechniken“. Vom Landesverband des Roten Kreuzes wurde eine Räderbahre übernommen. Bei der Abgeordnetenversammlung des Gauverbandes am 8. Dezember berieten die Delegierten über die Errichtung einer Landes-Versicherung.

 

1913 Dachgangleitern und Signalfahnen wurden angeschafft. 4 Übungen wurden abgehalten und 5 Sitzungen waren für die Vereinsführung notwendig.

 

1914 Das Brandgeschehen umfasste 12 kleinere Brände im Ort. Zu Beginn des 1. Weltkrieges betrug der Mannschaftsstand 60 Mann. In kurzen Abständen mussten 45 Mann einrücken. Der Gauverband umfasste bereits 67 freiwillige Feuerwehren mit 2.750 Mitgliedern. Die Einführung der Reichs – Einheitskupplung musste infolge des Krieges zurückgestellt werden.

 

1918 Der Mitgliederstand betrug bei Kriegsende nur noch 22 Mann.

 

1922 Am 16. September brannte das Haus mit Stall der Familie Prünster auf Frastafeders. Durch den Mangel an Feuerwehrmännern mussten Frauen die Handdruckspritze bedienen. Bei der Mitgliederwerbung meldete sich als erster Christian Gabriel (Büaz). Die Feuerbeschau wurde eingeführt.

Kommandant 1910 – 1925
Eduard Vonbun
Kommandant 1925 – 1938
Peter Gopp
Fahne aus dem Jahre 1929 – Restauriert 1999

1924 Das 25-jährige Gründungsfest wurde gefeiert. 

1926
Am 17. April wurden der Löwenwirt Peter Gopp zum Kommandanten und Albert Wieser zum Stellvertreter gewählt. Löscharbeiten im Bereich elektrischer Leitungen durften nur von den eigens ausgebildeten Feuerwehrmännern Leo Reisch, Alfred Nasahl und David Marchetti durchgeführt werden. Durch den Besuch des 50-jährigen Gründungsfestes der Feuerwehr Dornbirn entfiel die Teilnahme an der Kreisübung. Im Gasthaus “Löwen“ fand der 1. Feuerwehrball statt. Aus der Versicherungsstiftung erhielt ein Wehrmann bei bleibender Invalidität S 3.000,–, bei Todesfall S 2.000,– für Angehörige und bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit auf die Dauer von 20 Wochen eine Tagesentschädigung von S 3,50.

1927 Eine fahrbare dreiteilige Schiebeleiter, Kostenpunkt S 2.350,– wurde von der Fa. Rosenbauer in Linz angeschafft. 1928 Eröffnung der Trink- und Löschwasserversorgung der Gemeinde Frastanz. 1929 Das 30-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe wurde gefeiert. Als Fahnenpatin fungierte Frau Luzia Gopp, Gattin des Kommandanten Peter Gopp und als Fähnrich Erwin Walter.

1931 Bei der Generalversammlung war der Verbandsobmann Josef Peter aus Hohenems anwesend. Neuer Fähnrich wurde Josef Nigg. 1932 Der Brand von 2 Wohnhäusern machte den Einsatz der Wehr notwendig. Die Wohnhäuser der Familie Gaudenz Beck in der Hauptmann – Frick – Straße 14 und der Familie Hartmann in Gurtis wurden ein Raub der Flammen. 1933 Die erste motorbetriebene Tragkraftspritze der Type R 60 von der Firma Rosenbauer wurde in Betrieb genommen. Sie leistete beim Großbrand des Doppelwohnhauses der Familie Franz Josef Kaufmann und der Witwe Rosa Gassner in Gampelün wertvolle Dienste. Die Bedienung der Tragkraftspritze übernahm Eugen Reisch, der zu der Zeit noch nicht FW-Mann, jedoch Fachmann für Verbrennungsmotoren war.

1934 Christian Walter wurde zum Kommandant-Stellvertreter gewählt.

 

1938 Durch die Einverleibung Österreichs in das Deutsche Reich wurden alle freiwilligen Feuerwehren aufgelöst und der Polizei unterstellt. An Stelle der Feuerpolizeiordnung aus dem Jahre 1888 trat das Deutsche Feuerpolizeigesetz. Bei der denkwürdigen Generalversammlung am 25. Juni war bereits der neue Ortsgruppenleiter Dr. Josef Schmid in Begleitung von Albert Wieser anwesend. Sämtliche Dienstgrade wurden ihrer Funktionen enthoben und laut Wehrgesetz wurde Albert Wieser zum Wehrführer ernannt. Nach der Bestellung zum Wehrführer ernannte Albert Wieser seine Mitarbeiter bzw. Dienstgrade. Gebhard Tschabrun wurde zum Wehrführer-Stellvertreter, Leonhard Jutz zum Kassier, Erich Mock zum Schriftführer, Josef Bertsch zum Zugsführer des 1. Zuges und Josef Nigg zum Stellvertreter ernannt. Der ehemalige Kommandant Peter Gopp, sein Stellvertreter Christian Walter und der Schriftführer Wilhelm Wieser wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es wurde beschlossen, das ganze Geld in der Vereinskassa für einen Ausflug ins Südtirol zu verwenden. Eine kleine Anekdote zum Ausflug nach Meran: Leo Reisch und Engelbert Tiefenthaler verloren nach einem ausgiebigen Besuch eines Weinlokales ihre Standfestigkeit. Daher bestellten sie eine Droschke, um ins Hotel zu gelangen. Als der Fahrer nach dem Reiseziel fragte, sagten sie: “Nach Frastanz.“ Der bisherige Steiger-, Pumpen- bzw. Hydrantenmann wurde durch die Einführung der Einheitsfeuerwehrmänner abgelöst und die Löschgruppe mit einer Stärke von 1:8 Mann eingeführt. Durch die neuen Landräte, früher Bezirkshauptleute erfolgte die Bestellung der Kreisführer, welche gleichzeitig feuerwehrtechnische Aufsichtsbeamte des Landrates waren. Die Kriegsjahre 1939-1945 Während der Kriegsjahre kam die Vereinstätigkeit fast zum Erliegen, da keine freien Wahlen durchgeführt und auch keine Versammlungen abgehalten werden durften. Fast alle aktiven Mitglieder mussten an den verschiedensten Fronten Kriegsdienst leisten. 17 Wehrmänner kamen nicht mehr aus dem Krieg zurück. Kriegsuntaugliche und ältere Jahrgänge, aber auch 14-jährige wurden zum Dienst in der Feuerwehr verpflichtet.

Kommandant 1938 – 1945
Albert Wieser
Kommandant 1945 – 1962
Josef Bertsch

1941 brannte das Wohnhaus der Familie Nigg auf Frastafeders. Dank des Einsatzes der Nachbarn, die als Löschmittel Jauche verwendeten, konnte der Stall gerettet werden. 1943 konnte die Wehr ein komplett ausgerüstetes Löschfahrzeug Marke Mercedes-Benz und eine Tragkraftspritze erwerben. Den ersten Einsatz leistete die nunmehr motorisierte Wehr am 1. Oktober

 

1943 nach dem Luftangriff auf Feldkirch, bei welchem 168 Tote zu beklagen waren. Ab diesem Zeitpunkt mussten verschiedene Feuerwehrmänner bei jedem Fliegeralarm ins Gerätehaus einrücken.

1945 Nach Beendigung des Krieges wurde die Feuerpolizeiordnung aus dem Jahre 1888 zum Wiederaufbau des Feuerwehrwesens nochmals in Kraft gesetzt. Im Auftrage der französischen Kommandantur und des wiedereingesetzten Bürgermeisters Albert Welte, musste Josef Bertsch die Wehrführung übernehmen. Josef Bertsch war schon seit 1920 Mitglied der Feuerwehr und erst kurz zuvor vom Kriegseinsatz zurückgekehrt, als ihm ein Soldat die Vorladung auf die französische Kommandantur zustellte. Dort erfuhr er, dass er als Feuerwehrkommandant eingesetzt sei und er eine Übung durchzuführen hätte. Obwohl man jetzt den “Grünen Heinrich“ als Einsatzfahrzeug besaß, war Treibstoff Mangelware. Noch größer war aber das Problem mit dem Mannschaftsstand, nur noch wenige Mitglieder zählte die Wehr und es mussten neue gesucht werden. Dies war nicht leicht, da viele keine Uniform mehr sehen konnten und wollten. Bereits am 28. Mai rückte die Wehr zum Großbrand des Wohnhauses mit Stallung der Familie Wiederin (Gärtner) Landamann Schmid–Gasse aus. Die Löscharbeiten wurden unter der Aufsicht des französischen Militärs durchgeführt. Josef Bertsch gelang es in zwei Jahrzehnten, in denen er Kommandant war, wieder eine funktionierende Feuerwehr aufzubauen, auch wenn er mit den Gemeindeverantwortlichen immer wieder schwierige Verhandlungen führen musste, wie zum Beispiel, als es darum ging, die Löschwasserversorgung zu verbessern, Atemschutzgeräte zu beschaffen und als Höhepunkt ein neues Tanklöschfahrzeug anzuschaffen. Josef Bertsch hat nach dem Zweiten Weltkrieg den Grundstein für das Feuerwehrwesen mit seinen damaligen Mitstreitern gelegt, auf dem wir heute aufbauen.

 

1948 Die erste Jahreshauptversammlung fand am 20. März im Gasthaus “Frohe Aussicht“ statt, bei der 23 Aktive und 5 Ehrenmitglieder anwesend waren. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Ludwig Dobler wurde Josef Bertsch zum Kommandanten, Heinrich Gstach zum Stellvertreter, Elmar Netzer zum Schriftführer und Kassier sowie Leonhard Jochum, Eduard Müller und Adolf Pirolt zu Gruppenführern gewählt. Da die Wehr über keine eigenen Geldmittel verfügte, wurde beschlossen, im Herbst ein Preisjassen zu veranstalten, um die Kassa aufzubessern.

 

1949 Großbrand des landwirtschaftlichen Anwesens der Familie Josef Gabriel in Frastafeders. Leonhard Jochum, Erwin Wiederin und Josef Vergud besuchten den Gruppenführerlehrgang in Bludenz. Ziel des ersten Feuerwehrausfluges war Schröcken mit anschließendem Fußmarsch zum Körbersee. Als Transportfahrzeuge dienten offene Lastkraftwagen der Firma Nigg und für die Durstigen stand auf jedem Fahrzeug ein Fass mit Most zur Verfügung. Am 9. April beschloss der Vorarlberger Landtag die neue Feuerpolizeiordnung, LGBl. Nr. 16/1949, mit den dazugehörigen Anlagen.

 

1950 Zu Beginn des Jahres betrug der Mannschaftsstand bereits 41 Aktive und 9 Ehrenmitglieder. Feuerwehrfeste wurden in Rankweil, Bludenz und Hohenems besucht.

 

1951 Nachbarliche Hilfeleistung beim Großbrand des Sägewerks Tschabrun in Bludenz.

 

1952 Bei der Jahreshauptversammlung, die im Gasthaus “Löwen-Post“ stattfand, waren LFI Josef Mittempergher und BFI Josef Wellinger anwesend. Zum erstenmal erfolgte die Ausbildung nach einem festgelegten Übungsplan, der 4 Schulungsabende, 6 allgemeine Übungen, 2 Übungen in den Parzellen und 1 Kreisübung umfasste. Am 6. Dezember, bei Minus 20 Grad, brannte das Gasthaus “Löwen-Post“ in der Feldkircherstraße. Zum erstenmal nahm eine Gruppe an den Vorarlberger Leistungsbewerben, die in Hard stattfanden, in der Disziplin “Bronze“ teil. Leider waren die Bewerter aus dem Bregenzerwald mit der Leistung nicht zufrieden. Der Feuerwehrausflug mit Frauen führte nach Luzern und Zürich. Die Neuwahlen ergaben bei schriftlicher Abstimmung folgendes Ergebnis: Kommandant Josef Bertsch, Stellvertreter Josef Tschabrun, Gruppenführer Erwin Wiederin, Engelbert Schmid und Ernst Gabriel, Gerätewart Leonhard Jutz, Kassier Elmar Netzer und Schriftführer Hubert Hartmann.

 

1953 Sämtliche Hydranten wurden auf die Storzkupplung umgerüstet.

 

1954 Brand eines Stadels in Gampelün und eines LKW’s in der Papierfabrik. Bei der Lawinenkatastrophe am 11. Jänner war je eine Gruppe in Schruns und Blons im Einsatz. Der angetretenen Bewerbsgruppe in Ludesch gelang es, das bronzene Leistungsabzeichen zu gewinnen. Seit diesem Jahr treten jedes Jahr 1-2, manchmal sogar 3 Gruppen bei den Vorarlberger Leistungsbewerben an.

 

1955 Großbrand der Wenzinger-Säge im Nislis. Am 25. Juli verursachte ein sehr starker Gewitterregen mit 80 Litern pro Quadratmeter in der Landeshauptstadt eine Überschwemmung. Eine Gruppe der Wehr, bei der auch Ludwig Gort war, half mit, Keller auszupumpen.

 

1956 – 1957 Einweihung des neuen Tanklöschfahrzeuges der Type TLF 1500, aufgebaut auf ein Steyr 380 Fahrgestell. Dies war das erste Original Tanklöschfahrzeug mit Hoch– Niederdruckpumpe, das die Firma Rosenbauer nach Vorarlberg lieferte. Kostenpunkt einschließlich Einrichtung S 270.000,–. Die Beihilfe aus dem Landesfeuerwehrfonds betrug 40%. Am 24. Mai brannte in der Papierfabrik die Dachkonstruktion über der Papiermaschine. Mittels Hochdruck konnte der Brand sehr schnell gelöscht werden und somit ein Millionenschaden verhindert werden. Am 12. November brannte das Wohnhaus mit Stall der Familie Amann in Fellengatter.

1960 Bei den vom Landesfeuerwehrverband durchgeführten Katastrophenübungen in Hohenems und Rankweil beteiligten sich 35 Feuerwehrmänner. Ihre Aufgabe war es, Bäume zu fällen und einen Fußgängersteg zu bauen. Die Wehr konnte die ersten 3 Atemschutzgeräte in ihren Bestand aufnehmen. Ernst Gabriel und Erwin Wiederin besuchten den 1. Atemschutzlehrgang in Hohenems.

 

1961 Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze der Type VW “Automatic“. Am 19. Februar fanden auf der Bazora die 1. Landes-Feuerwehr-Schimeisterschaften statt. 53 Dreier-Mannschaften mit 159 Läufern aus ganz Vorarlberg nahmen daran teil. Die Gruppe Frastanz mit den Läufern Märk Josef, Denifl Franz und Maghörndl Alfred erreichte den 4. Rang. 39 Feuerwehrmänner waren notwendig, um diese großartige sportliche Disziplin reibungslos durchführen zu können.

 

1962 Bei der Jahreshauptversammlung am 13. Jänner im Gasthaus “Krone“ lehnte der Kommandant Josef Bertsch aus gesundheitlichen Gründen eine Wiederwahl ab. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Egon Tiefenthaler wurde in schriftlicher Abstimmung der langjährige Gruppenführer Erwin Wiederin zum Kommandanten gewählt. Über Vorschlag der Versammlung wurde Josef Bertsch zum 1. Ehrenkommandanten ernannt. Erwin Wiederin sollte in den kommenden Jahren die wohl größte Feuerwehrkarriere machen die bis heute einem Frastanzer Wehrmann gelungen ist. 25 Jahre lang war er Landesfeuerwehrinspektor von Vorarlberg. Sein großes Anliegen war immer die Ausbildung und Ausrüstung der Feuerwehren. Seine größte Aufgabe war aber sein “Lebenswerk“, der Bau des Katastrophenzentrums in Feldkirch, in dem auch die Landesfeuerwehrschule untergebracht ist. Viele neue Lehrgänge wurden in seiner Ära eingeführt, was den Vorarlberger Feuerwehren zu einem sehr hohen Ausbildungsstand verhalf. Auch seine Frastanzer Feuerwehr hat er nie vergessen und sie immer wieder mit Aufgaben betraut, die sie sehr forderte, aber auch äußerst interessant waren. Auch wenn er als Pensionist fast keine Zeit hat, danken wir ihm für die maßgebliche Mitarbeit an dieser Chronik. Das Brandgeschehen umfasste 6 Brandeinsätze: nachbarliche Löschhilfe beim Großbrand der Zieglerei Schädler in Altenstadt, Heustocküberhitzung bei Heinrich Mock, Heustadelbrand in der Galätscha, Glimmbrand im Wollenteufel in der oberen Fabrik, Teerkesselbrand auf dem Dach der Papierfabrik, Kaminbrand in Gampelün und Brand in der Spinnerei der unteren Fabrik. Am Morgen des 16. Dezember verursachte ein starker Sturm große Schäden an den Dächern vieler Wohnhäuser und an der Kirche. 1963 Bei einem Wohnbarackenbrand konnten 2 Kinder nur noch tot geborgen werden. Den Anblick der verbrannten Kinder können die beteiligten Wehrmänner niemals vergessen. Bei einem Zimmerbrand in der unteren Fabrik mussten 2 Personen mittels Leiter gerettet werden. Glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass es in der Geschichte unserer Wehr lange Zeit keine weiteren Todesopfer bei Bränden zu beklagen gab.

Abholung des Tanklöschfahrzeuges

bei der Firma Rosenbauer in Linz.
Kommandant 1962 – 1967
Erwin Wiederin

Bezirksfeuerwehrinspektor 1965 – 1966 Landesfeuerwehrinspektor 1966 – 1991

1964 Auslieferung des neuen Löschfahrzeuges mit Vorbaupumpe. Dass dieses Einsatzfahrzeug heute noch im Einsatz ist, beweist, dass sich die Verantwortlichen damals gut überlegt haben, was für ein Fahrzeug angeschafft wurde. Der “grüne Heinrich“ wurde außer Dienst gestellt.

 

1965 Kommandant Erwin Wiederin wurde zum Bezirksfeuerwehrinspektor des Bezirkes Feldkirch bestellt. Eine Gruppe nahm an der Katastrophenübung in Hard teil. Die Alarmierung der Feuerwehren des Bezirkes Feldkirch erfolgte nach den damaligen Alarmplänen des Feuerlösch– und Bergedienstes.

1966 Nach dem Tode des LFI Josef Mittempergher wurde am 22. November BFI Erwin Wiederin von der Landesregierung zum Landesfeuerwehrinspektor bestellt. Je eine Gruppe beteiligte sich an den F u B Übungen (Funkfahrzeug, Beleuchtungsgeräte, Zeltbau, Feldtelefon, Öleinsatzfahrzeug) in Feldkirch.

 

1967 Bei der Jahreshauptversammlung am 7. Jänner übergab LFI Erwin Wiederin die Aufgaben als Kommandant an seinen Stellvertreter Ernst Gabriel. Dieser sollte in seinem Amt als Kommandant 20 Jahre lang tätig sein, was bis jetzt die längste Amtszeit bedeutet. Ernst Gabriel hatte seinen Arbeitsplatz bei der Firma Rondo Ganahl und war daher fast immer in der Gemeinde anwesend. Mit sehr viel Nachdruck vertrat er die Belange der Feuerwehr bei den Gemeindeverantwortlichen, besonders als zu Beginn seiner Amtszeit gerade das “neue Gerätehaus“ gebaut werden sollte. Schon damals wurde gegenüber dem damaligen Bürgermeister immer wieder betont, dass der Platz nicht ausreichen würde. Mangelnde Geldmittel und fehlendes Verständnis führten dazu, dass schon Anfang der 80er Jahre großer Platzmangel herrschte und Überlegungen angestellt wurden, ein neues Gerätehaus zu planen. Seine Fähigkeiten als Kommandant und Einsatzleiter musste Ernst Gabriel unzählige Male unter Beweis stellen. Die Aufgaben der Wehr stiegen ständig und so mussten neue Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge angeschafft werden. In seiner Ära wurden ein neues TLF, RLF und Kommandofunk-Fahrzeug angeschafft. Als er 1987 das Amt in jüngere Hände legte, blieb er noch einige Jahre Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnitts 42. Für seine verdienstvolle Tätigkeit erhielt er viele Auszeichnungen, unter anderem das Bronzene Verdienstkreuz des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.

Kommandant 1967 – 1986
Ernst Gabriel
Abschnittsfeuerwehrkommandant 1969 – 1994

1968 Am Funkensonntag um ca. 20.00 Uhr brannte das Wohnhaus von Anton Wiederin in der Lehenhöfstraße. Infolge des Abbruchs des Gemeindeamtes und der Feuerwehrgarage musste die Wehr in eine Garage, die von der Frastanzer Brauereigenossenschaft zur Verfügung gestellt wurde, umziehen.

 

1969 Kommandant Ernst Gabriel wurde zum Abschnittsfeuerwehrkommandanten des Abschnittes Walgau/Jagdberg ernannt. Im Rahmen eines Familienabends wurde das 70-jährige Bestehen der Feuerwehr gefeiert. Zum 2. Mal fanden auf der Bazora die Landes-Feuerwehr-Schi-meisterschaften statt. Dabei erreichte die Mannschaft mit Franz Denifl, Josef Märk, Franz Egger den 1. Rang. Alois Neyer, Alfred Tiefenthaler und Hubert Gassner den 5. Rang.

 

1970 Am 2. Februar zog die Wehr in das neue Feuerwehrgerätehaus ein, das im Rathaus der Gemeinde Frastanz untergebracht ist.

 

1971 Bei den Leistungsbewerben in Hohenems errang die Gruppe in Silber A den 1. Rang und erhielt aus den Händen des Landesfeuerwehrinspektors den begehrten “Goldenen Helm“. Die Wettkämpfer waren Franz Egger, Ernst Tiefenthaler, Alfred Tiefenthaler, Albert Oswald, Josef Schmidle, Josef Gabriel, Armin Malin, Elias Schnetzer, Hubert Gassner und Reinhold Bernhart. Beim 1. Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold (Einzelbewerb) nahmen Walter Reisch (1. Rang), Oskar Bernhart, Herbert Peter und Ernst Gabriel mit großem Erfolg teil. Im Ausbildungsprogramm wurden Zugsübungen nach der neuen Führungsstruktur vermehrt eingeführt. Die Einsatztätigkeit umfasst 9 Kleinbrände im Ortsgebiet und nachbarliche Löschhilfen beim Brand eines nach dem Bahnhof “Hintergasse“ entgleisten Güterzuges und einem Waldbrand auf dem Gulm. Am 27.12. rückten 24 Feuerwehrmänner mit TLF und LF mit VP 1200 zum Kirchenbrand nach Schnifis aus. Der Einsatz mehrerer B-Rohre verhinderte ein Übergreifen des im Vollbrand stehenden Dachstuhls auf den Kirchturm. Die Anschaffung von 2 Handfunkgeräten der Type SE 18 von der Firma Autophon stellte eine wesentliche Verbesserung in den Führungsmitteln dar.

 

1972 Beim wohl flächenmäßig größten Waldbrand in unserem Lande auf dem Muttersberg, Gemeindegebiet Nüziders, waren in der Nacht vom 19. auf den 20. März 10 Wehrmänner im Einsatz. Bei diesem Waldbrand, der 6 Tage dauerte, kamen zum erstenmal Wasserflugzeuge der Type Pilatus Porter aus der Schweiz zum Einsatz.

 

1973 Franz Egger wurde Landessieger beim Bewerb um das Goldene Leistungsabzeichen, Alois Neyer erreichte den 5. Rang.

 

1974 Einen Einsatz besonderer Art gab es in der Zeit vom 19. Oktober bis 2. November, die “Aktion Schwalbe“. Durch den frühen Wintereinbruch konnten viele Schwalben nicht mehr nach Süden fliegen. In diesem Zeitraum fingen die Wehrmänner ca. 2.000 Schwalben, die von Frau Leni Wiederin und weiteren Helfern mit Wasser und Hackfleisch gefüttert wurden, dann in Schachteln verpackt und noch in der darauffolgenden Nacht in die Gegend von Bellinzona im Tessin transportiert wurden. Vom 19. – 21. Juli wurde mit einem großen Zeltfest das 75-jährige Jubiläum der Wehr gefeiert.

 

1975 Das bei der Fa. Rosenbauer bestellte Tanklöschfahrzeug TLFA 3000, aufgebaut auf einem Steyr 790 Fahrgestell mit Allrad, konnte die Wehr in Empfang nehmen. Die Kosten betrugen S 1.270.000,–. Aus dem Landesfeuerwehrfonds wurde eine Beihilfe von 40% gewährt. Das Brandgeschehen umfasste den Einsatz der Wehr zu einem Kellerbrand im Wohnhaus der Familie Thurnwalder, Beim Feldgatter. Dies war der erste Einsatz mit dem neuen TLF. Der Brand konnte mittels Hochdruck unter Verwendung von schwerem Atemschutz gezielt bekämpft werden. Eine besondere Gefahr bestand für den AS-Trupp im Hallenbad, da das Schwimmbecken durch den Rauch nicht zu erkennen war. Zu weiteren Einsätzen kam es beim Brand des Kieswerkes Wehinger in der Felsenau und einem Dachstuhlbrand im Gebäude des Seraphischen Liebeswerkes in Fellengatter, das zu dieser Zeit unbewohnt war.

 

1976 Mit dem Aufmarsch der Wehren des Kreises Walgau und Jagdberg wurde das neue TLFA 3000 zum Festplatz der Brauerei begleitet. Nach der Feldmesse, zelebriert von Pfarrer Walter Schwab, der auch die kirchliche Einweihung vornahm, übergab Bürgermeister Harald Ludescher das Fahrzeug der Wehr Frastanz. In einer Schauübung konnte die Bevölkerung die großartige Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges begutachten.

 

1978 Am 10. März um 4.55 Uhr ereignete sich in der Fa. Müroll eine heftige Explosion, die im ganzen Ortsgebiet hörbar war. 11 Feuerwehren waren notwendig um dieses Großereignis zu bekämpfen. Gott sei Dank kamen keine Personen zu Schaden. 1978 ging als das Jahr der Explosionsereignisse in die Geschichte ein. Am 10. Juni ereignete sich in der Bananenreifanlage der Firma Grabher beim Bahnhof ebenfalls eine Explosion, die am Gebäude großen Schaden anrichtete. Auf Anforderung des LFI wurde die Wehr zum Großbrand des Hotel “Löwen“ in Schruns und zum Dachstuhlbrand des Hotel “Alpenrose“ in Zürs gerufen. Alfred Tiefenthaler wurde Landessieger beim Bewerb um das Goldene Leistungsabzeichen.

1979 Das 80-jährige Gründungsfest verbunden mit der Weihe einer neuen Fahne wurde in einem 3-tägigen Fest bei der Brauerei Frastanz gefeiert. Fahnenpatin war Walpurga Wiederin und als Fähnrich fungierte Alfred Tiefenthaler. 28 Feuerwehren nahmen am Festumzug teil und gratulierten der Jubelwehr mit einem imposanten Fahneneinmarsch ins Festzelt. Bei einem LKW-Unfall in der Galina mussten die Wehrmänner den eingeklemmten Mitfahrer aus der Kabine befreien, was zur längsten Rettungsaktion einer in einem Fahrzeug eingeklemmten Person werden sollte. Über 6 Stunden dauerte es, bis der Sattelzug entladen und die Bäume entfernt werden konnten. Der Einsatz von 2 Spreizern gleichzeitig war für die Befreiung notwendig. Die Geräte wurden gemeinsam mit der OF Bludenz und OF Feldkirch-Stadt eingesetzt.

 

1980 Hydraulische Rettungsgeräte für die Befreiung von Personen bei Verkehrsunfällen wurden angeschafft. Beim “Adler” brannte der ehemalige Heustadel, in dem Altpapier gelagert war. Durch den raschen Einsatz konnte ein Übergreifen des Brandes auf die Nachbarobjekte verhindert werden.

 

1981 Zugsunglück im Bahnhof Frastanz: Zwei Güterzüge stießen auf Gleis 2 in Höhe des Bahnhofes aufeinander. Als die Einsatzkräfte mit dem ersten Fahrzeug die Bahnhofstraße hinunterfuhren, sahen sie, dass Eisenbahnwaggons höher als das Bahnhofsgebäude in den Himmel ragten. Die erste Erkundung ergab, dass sich die im Zug befundenen Personen (alles Verschubpersonal der ÖBB) selbst befreien konnten. Die beiden Lokführer konnten sich durch den Sprung in den Maschinenraum der Loks retten und wurden nur leicht verletzt. Der Zugsführer des aus Feldkirch kommenden Zuges konnte unter schwierigsten Bedingungen nur noch tot geborgen werden. In der Neubaugasse 1 brannte das Wohnhaus mit Stall der Familie Schmidle. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das zum größten Teil aus Holz erbaute Gebäude bereits im Vollbrand. Bei 2 Verkehrsunfällen mussten bereits die hydraulischen Rettungsgeräte zur Bergung der eingeklemmten Personen eingesetzt werden.

 

1982 Am 15. September veranstaltete die Wehr einen Tag der offenen Tür. Über 1.000 Personen besichtigten die Fahrzeuge und Geräte. Bei einer Schauübung gemeinsam mit dem Roten Kreuz, Ortsstelle Frastanz konnte die Schlagkraft unserer Wehr bewiesen werden. Besonders beeindruckte die Zuschauer die Bergung von Personen aus Fahrzeugen mit dem hydraulischen Rettungssatz. Einer der Höhepunkte war der Einsatz der Handdruckpumpe, bei der die Zuschauer tatkräftig mitarbeiten mussten. Die Wettkampfgruppe errang in diesem Jahr bei den Landesfeuerwehrbewerben in Teilsilber A den 1. Rang.

Fahne aus dem Jahre 1979
Brand des Wohnhauses der Familie Schmidle in der Neubaugasse im Jahre 1981.

1983 Die Alarmierung der Wehr erfolgte nun durch die Stadtpolizei Feldkirch. In einer einmaligen Aktion gingen die Wehrmänner von Haus zu Haus und klärten die Bevölkerung über die neue Notrufnummer 122 auf. Wichtig war nur, ab dem 22.10. den Beamten der Stadtpolizei genau zu sagen, in welchem Ort das Schadensereignis passiert ist. Das WAS? ist WO? passiert, sind Personen in Gefahr? und WER? alarmiert? – sind auch heute noch die wichtigsten Angaben, um so schnell wie möglich die richtigen Einsatzkräfte zu alarmieren. 5 Brände, 9 nachbarliche Löschhilfen und 5 technische Einsätze erforderten die Ausrückung der Wehr. Der wohl grauenhafteste Unfall war der bei der Kreuzung B190/ Augasse mit 4 Toten, davon 2 Kinder. Ein Einsatz, der die eingesetzten Wehrmänner ihr Leben lang nicht vergessen werden.

 

1984 85 Jahre Ortsfeuerwehr Frastanz. Im Rahmen dieses 3-tägigen Festes wurde unter großer Anteilnahme der Frastanzer Bevölkerung das neue Kommando – Funkfahrzeug eingeweiht und der Bestimmung übergeben. Dieses Fahrzeug erleichterte den Mannschaftstransport sowie die Einsatzleitung bei großen Schadensereignissen. Beim Nassbewerb des Bezirkes Feldkirch, der von unserer Wehr ausgerichtet wurde, erreichte die angetretene Gruppe den 2. Platz.

 

1985 Einweihung und Übergabe des neuen Rüstlöschfahrzeuges mit kompletter Ausrüstung für den Einsatz im Ambergtunnel, Kostenpunkt ca. 3 Millionen Schilling. Somit besitzt die Gemeinde Frastanz ein zweites TLF, das nicht nur bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommt. Und wieder war es die OF Frastanz, die eine neue Generation von RLF in Vorarlberg erhielt, zum damaligen Zeitpunkt war es eine technische Innovation auf dem Fahrzeugbau. Alle Geräte die bei einem technischen Einsatz benötigt werden, inkl. Brandschutz sind in einem Fahrzeug, sogar der Wasserwerfer kann von der Fahrerkabine aus bedient werden. Dank dieser Ausrüstung konnten schon sehr oft Personen bei Verkehrsunfällen gerettet werden . Bürgermeister Harald Ludescher erhielt von LFI Erwin Wiederin die bronzene Florianiplakette.

Kommandant 1986 – 2007
Alfred Tiefenthaler
Abschnittsfeuerwehrkommandant 1995 – 2007

1986 Nach 20-jähriger Tätigkeit als Kommandant übergab Ernst Gabriel die Führung der Wehr an Alfred Tiefenthaler. Seine größte Aufgabe in den kommenden Jahren sollte es sein, die Gemeindeverantwortlichen vom Neubau eines Gerätehauses zu überzeugen. Zum Stellvertreter wurde Ing. Walter Reisch gewählt. Ein Blitzschlag verursachte den Großbrand des landwirtschaftlichen Anwesens der Familie Edwin Gassner auf Gampelün. Das beim Jass- und Wuzzeleabend erspielte Geld, einschließlich des Betrages von der Versteigerung einer Gans, wurde den Brandopfern in Planeil, Südtirol überwiesen. Insgesamt traten 3 Gruppen bei den Leistungsbewerben mit Erfolg an. Als 18. Träger des Goldenen Leistungsabzeichens stellte sich Kurt Pichler in die Reihen der “Goldenen“.

 

1987 Brand des Knapphofes in der Felsenau. Eine eigenartige Entdeckung machte damals der AS-Trupp als er im Wohnzimmer plötzlich einem Sarg, der als Tisch verwendet wurde, gegenüberstand. In der Hauptschule wurde das 1. Internationale Feuerwehr – Hallenfußballturnier mit 28 Mannschaften unter dem Ehrenschutz von LFI Erwin Wiederin durchgeführt.

1988 Als besondere Brandeinsätze sind zu verzeichnen: der Brand des Wohnhauses von Frau Rosa Strobel in der Singergasse. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte sich der Brand von der Scheune, durch unsachgemäß entsorgte Asche, bereits auf den Dachboden des Doppel – Wohnhauses ausgebreitet. Durch einen Innenangriff, der unter schwersten Bedingungen erfolgt war, konnte nur ein Teil des Objekts gerettet werden. Zur großen Verärgerung unter den Feuerwehrmännern kam es damals, als sie von einem Nachbarn des Brandobjekts als “Lehrbuben“ bezeichnet wurden, da seiner Meinung nach das Haus gerettet werden hätte können. Beim Brand der Schiliftstation auf der Bazora musste von den Wehren Göfis, Motten-Mariex, Gurtis und Frastanz eine 700 m lange Zubringerleitung gelegt werden. Als besonders gefährlich mussten mehrere Gasflaschen im Brandobjekt eingestuft werden. Bei der Massenkarambolage vor dem Nordportal des Ambergtunnels am 26. Dezember stand die Wehr ebenfalls im Einsatz. Über 40 PKW waren im dichten Nebel an mehreren Stellen ineinander verkeilt. 1989 Das 90-jährige Gründungsfest, verbunden mit den Nass-Bewerben des Bezirkes Feldkirch wurde gefeiert. Beim Waldbrand in Bings leisteten 20 Feuerwehrmänner ca. 100 Einsatzstunden.

 

1990 Durch Brandstiftung in einem Holzschuppen zwischen Langenhaus und dem Wohnhaus Henninger, in dem auch Heizöl gelagert war, griff das Feuer auf den Dachstuhl des Hauses Henninger über. Dank des raschen und gezielten Einsatzes der Wehr mit Unterstützung der nachbarlichen Löschhilfe (Motten – Mariex, Göfis und Feldkirch mit der Drehleiter) konnte ein Übergreifen des Brandes auf die darunterliegenden Stockwerke und Wohnungen verhindert werden. 40 Feuerwehrmänner besuchten verschiedene Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule.

 

1991 Am 28. April fand auf “Amerlug“ eine von LFI Erwin Wiederin ausgearbeitete Waldbrandübung statt. Bei der bisher wohl größten Waldbrandübung beteiligten sich 18 Ortsfeuerwehren mit 188 Feuerwehrmännern, der Landesfeuerwehrverband mit Geräten für die Waldbrandbekämpfung, 3 Hubschrauber (BMf.I., Fa. Wucher und Bundesheer) und 4 Traktoren mit Druckfässern für den Transport von Wasser von Frastanz über Amerlügen auf das Amerlug. Insgesamt waren 30 Fahrzeuge im Einsatz. Mit der Waldbrandübung wurden folgende Übungsziele verfolgt: 1. Erprobung der Einsatzstruktur bei Waldbränden, insbesondere der Alarm- und Einsatzpläne. 2. Erprobung der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und Geräte bei den Feuerwehren und beim LFV. 3. Erprobung des gemeinsamen Einsatzes mehrerer Hubschrauber unter der Führung der Feuerwehr-HS-Helfer. 4. Erprobung der Brandbekämpfung aus der Luft mit den zur Verfügung stehenden Löschwasser – Außenlastbehältern sowohl im Steigflug und im Horizontalflug. 5. Erprobung der Führungsstruktur und der zur Verfügung stehenden Führungsmittel. 6. Bildung einer Einsatzleitung durch eigene Kräfte der zuständigen Feuerwehr mit Beiziehung des BFI und AFK. 7. Ausbildung der Einsatzkräfte und Führungskräfte bei der Bekämpfung größerer Waldbrände, Errichtung von Löschwasserentnahmestellen, Löschwasserförderung über längere Strecken, Pendelverkehr von TLF und Druckfässern, Errichtung von Bereitstellungsplätzen Lotsenstellen und der Verkehrslenkung. Hochwasser im ganzen Ortsgebiet. 24 Keller mussten ausgepumpt werden. Beim Funkleistungsbewerb beteiligten sich in Bronze 7, in Silber 4 und in Gold 6 Feuerwehrmänner. Die Ortsfeuerwehr Frastanz weist die höchste Anzahl an Feuerwehrmännern auf, die das Goldene Leistungsabzeichen, sowie das Bronzene-, Silberne- und Goldene Funkleistungsabzeichen tragen. Das von der Brauerei angebotene Grundstück für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses wurde von der Gemeinde um 4 Millionen Schilling angekauft.

 

1992 Am 7. Mai brannte nach einer Explosion das Cafe “Visage” Auf Kasal und am 19. August eines der ältesten Häuser in Frastanz, das Doppelwohnhaus der Familie Nesensohn am Lindenplatz 4. Weiters musste die Wehr zu einem Autobrand im Ambergtunnel und zu einem Reifenbrand eines LKW-Zuges auf der Autobahn ausrücken. Infolge starken Regens mussten einige Keller ausgepumpt werden und Hornissen– bzw. Wespennester vom „Bienenfachmann“ Hans Zraunig mit einigen Wehrmännern entfernt werden. Gerhard Werle wurde Landessieger beim Bewerb um das Goldene Leistungsabzeichen.

1993 44 mal musste die Wehr zu Schadensereignissen – dies ist die höchste Anzahl an Einsätzen seit der Gründung der Wehr ausrücken. Dazu einige bemerkenswerte Einsätze. Das Ausströmen von Chlorgas aus einem defekten Behälter bei der Fa. Dockal machte nicht nur den Einsatz der Wehr notwendig, sondern auch der Gefahrengutzug des LFV musste angefordert werden. Bei der Entsorgung eines alten Hallenbades wurden von den Mitarbeitern versehentlich volle Chlorgasflaschen der Entsorgung zugeführt, was dazu führte, dass beim Verschrotten das Ventil abgetrennt wurde und das hochgiftige Gas austrat. Für alle Beteiligten bestand Lebensgefahr. Da ein Pyromane in der Gemeinde Göfis sein Unwesen trieb, musste die Wehr bei 5 Bränden von landwirtschaftlichen Anwesen nachbarliche Löschhilfe leisten. Am 1. Dezember brannte auf dem Amerlug eine Jagdhütte. Das Raumkonzept für das neue Gerätehaus wurde von einer Arbeitsgruppe ausgearbeitet und der Gemeinde Frastanz übergeben. Am 30. August besichtigten Feuerwehrmänner der Arbeitsgruppe “Gerätehaus“ und Jurymitglieder der Gemeinde die Gerätehäuser in Mittersill, Saalfelden und in Imst. Am 18. November traten unter dem Vorsitz des Arch. Dipl. Ing. Karl Heinz aus Innsbruck die Jurymitglieder zusammen und begutachteten die von 19 Architekten eingereichten Projekte. Nach eingehender Beratung wurde dann Projekt Nr. 15 der Architekten Gohm und Hiessberger, Feldkirch der 1. Preis zuerkannt. Somit war ein großer Schritt in Richtung Frastanzer Feuerwehrhaus getan.

Siegerprojekt des Architektenwettbewerbes für das neue Gerätehaus im Jahre 1993

1899-1994, 95 Jahre Ortsfeuerwehr Frastanz.
Mit dem Besuch der Abendmesse, zelebriert von unserem Pfarrer Dekan Dr. Herbert Spieler, gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrkurat Pater Dr. Alex Blöchlinger, der auch die „Florianipredigt“ hielt, wurde der Festakt, aus Anlass der Gründung vor 95 Jahren eingeleitet. Im Mittelpunkt des Festaktes stand neben der Ehrung einiger Wehrkameraden der Film “95 Jahre Ortsfeuerwehr Frastanz“, der von allen im Pfarrzentrum anwesenden Wehrkameraden und deren Angehörigen mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Im Jubiläumsjahr betrug der Mannschaftsstand 91 Mann, davon 78 Aktive und 13 Ehrenmitglieder. An Fahrzeugen standen zur Verfügung: 1 Tanklöschfahrzeug 3000 mit Allrad, Baujahr 1975, 1 Rüstlöschfahrzeug 2000/200 mit Allrad, Baujahr 1985, Seilwinde und mit einer von der Mannschaftskabine aus ferngesteuerten Wasser– bzw. Schaumwerfer, Baujahr 1985, 1 Löschfahrzeug mit Vorbaupumpe, Baujahr 1964, 1 Kommando-Funkfahrzeug, Baujahr 1984 und 1 Lastfahrzeug / Mannschaftstransportfahrzeug, Baujahr 1956. Die Ausbildungstätigkeit umfasste nach einem festgelegten Übungsplan 2 Dienstgradschulungen, 4 Schulungsabende mit je 2 Referaten, 21 Gruppenübungen, 5 Zugsübungen, 1 Kreisübung in Motten, 1 Zusatzübung in der Hauptschule mit Schwerpunkt Menschenrettung (Schüler) und Brandbekämpfung, eine gemeinsame Übung mit dem Roten Kreuz Frastanz und der Ortsfeuerwehr Motten und eine Übung im Ambergtunnel. Die Einsatztätigkeit umfasste 12 Brandeinsätze (Auslösung von Brandmeldeanlagen, Kaminbrände, Zimmerbrände, Müllcontainerbrand und ein Brand im Schaufensterbereich der Firma Moll), sowie 10 technische Einsätze wie Beseitigung von Ölspuren, Pumparbeiten nach Überschwemmungen, Entfernen von Wespennestern, Wasserversorgung und Verkehrsunfälle mit Befreiung von Personen aus Fahrzeugen. Nachbarliche Löschhilfe musste die Wehr der Ortsfeuerwehr Gurtis leisten, als 2 Wohnhäuser im Höfle (Familien Tschanett u. Zech) im Parzellenbereich von Gurtis brannten. An den vom Landesfeuerwehrverband ausgeschriebenen Lehrgängen nahmen 52 Wehrmänner und Dienstgrade teil. An den Leistungsbewerben nahmen 4 Gruppen sowie 8 Wehrmänner an Einzelbewerben (Gold und Funk) teil. Die Bezirks-Schimeisterschaften wurden von unserer Wehr im Schigebiet Laterns–Gapfohl durchgeführt. Bereits zum 8. Male fand, unter dem Ehrenschutz von Alt-Landesfeuerwehrinspektor Erwin Wiederin, das Internationale Feuerwehrhallenfußballturnier in der Hauptschule Frastanz statt.

 

1995 Der Mannschaftsstand hat sich durch Tod (ehem. Kdt.Stv. Engelbert Schmid) durch Wohnungswechsel und freiw. Austritt nur geringfügig verändert. Die Übungstätigkeit umfasste 4 Schulungsabende, 22 Gruppenübungen, 5 Zugsübungen, 5 Kontrollen der Wasserbezugsstellen im ganzen Ortsgebiet, 1 Abschlussübung mit dem Roten Kreuz und der OF Motten-Mariex, 1 Kreisübung in Gurtis und eine gemeinsame Übung mit der Ortsfeuerwehr Rankweil im Ambergtunnel. 3.572 Stunden wendeten die Wehrmänner für Übungstätigkeiten auf. Da bei Einsätzen jeder Handgriff sitzen muss, wurde schon in den sechziger Jahren ein Übungssystem entworfen, das in seinen Grundzügen bis heute Gültigkeit hat, aber immer wieder weiterentwickelt wurde, um den neuen Aufgaben gerecht zu werden. Wenn man sich vorstellt, dass sich in einem Löschfahrzeug ca. 70 verschiedene Geräte befinden (in einem Rüstlöschfahrzeug sind es noch wesentlich mehr) und innerhalb einer Löschgruppe jeder Wehrmann ca. 1.000 Aufgaben bzw. Handgriffe beherrschen sollte, wird einem klar, dass die Ausbildung neben der Freiwilligkeit wohl eines der wichtigsten Ziele der Wehrverantwortlichen ist. Die Einsatztätigkeit umfasste 45 Einsätze, davon 24 mal zu kleineren Bränden und Fehlauslösungen von Brandmeldeanlagen, 18 technische Einsätze (Reinigen von Straßen nach Ölaustritt, Verkehrsunfälle, Freimachen von Verkehrsflächen, Entfernen von Wespennestern) und 3 nachbarliche Löschhilfen, hier von 1 mal nach Satteins zu einem Waldbrand und 2 mal nach Göfis. 44 Feuerwehrmänner und Dienstgrade besuchten 19 Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule. Von Seiten der Gemeinde wurde ein stolzer Betrag zur Anschaffung von Funkrufempfängern und neuen Sicherheitshelmen zur Verfügung gestellt. Beide Neuerungen wurden in einer kleinen Feierstunde von Bürgermeister Harald Ludescher an die Wehrkameraden überreicht. Mit 30.1.95 wurde der Notruf 122 aus dem Bezirk Feldkirch an die in der Landesfeuerwehrschule untergebrachten RFL (Rettungs- und Feuerwehrleitstelle) angeschlossen. Jeder Wehrmann ist somit in ganz Vorarlberg jederzeit erreichbar. Kommandant Alfred Tiefenthaler wurde nach Ernst Gabriel zum Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnittes 42 bestellt. Hubert Gassner wurde zum Kommandantstellvertreter gewählt.

 

1996 Der Mannschaftsstand hat sich wieder auf 91 Wehrmänner erhöht. 3 Eintritte sind zu verzeichnen, dem gegenüber stehen 2 freiwillige Austritte. Die Anzahl der Übungen ist wie in den Vorjahren gleichgeblieben. Die Einsatztätigkeit stieg gegenüber den Vorjahren um 30% auf insgesamt 58 Einsätze. Das sind fast alle 6 Tage ein Einsatz. Die 27 Brandeinsätze gliedern sich in Brand eines PKW, Kaminbrände, Zimmerbrände, fälschlich oder durch Unachtsamkeit ausgelöste Brandmeldeanlagen, Kellerbrand und Brand in einem Silo. Zu technischen Einsätzen rückte die Wehr 29 mal aus, zur Beseitigung von Ölspuren, 5 Verkehrsunfälle mit Bergung von eingeklemmten Personen, hiervon 1 Unfall im Ortsgebiet (Amerlügenerstraße), 1 Unfall auf der B 190 im Bereich Galinakurve, 2 Unfälle auf der Walgaustraße in den Gemeinden Schlins und Satteins und ein Unfall auf der Autobahn. Weiters war das Freimachen von Straßen nach starkem Sturm und das Entfernen von Wespennestern notwendig. Nachbarliche Hilfeleistungen mussten nur 2 mal geleistet werden. Der zeitaufwendigste Einsatz war der Sägespäne-Silobrand bei der Firma Gort. Trotz der starken Rauchentwicklung und der Gefahr einer Staubexplosion konnte durch ein gezieltes Vorgehen, das größtenteils nur mit schwerem Atemschutz möglich war, ein Großbrand verhindert werden. 7.114 freiwillige, unentgeltliche Arbeitsstunden wurden in diesem Jahr von den Wehrmännern geleistet, das heißt jedes aktive Mitglied stand ca. 95 Stunden im Dienste des Nächsten. Würde man nur einen sehr geringen Stundenlohn ansetzen und müsste man dies aus dem Gemeindebudget finanzieren, wäre das eine fast unlösbare Aufgabe. 54 Wehrmänner bzw. Dienstgrade besuchten 20 verschiedene Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule. In der Statistik der Lehrgangsbesuche an der Landesfeuerwehrschule befindet sich seit vielen Jahren die Wehr Frastanz im Spitzenfeld. Den wachsenden Aufgaben steht ein immer größerer Ausbildungsaufwand gegenüber. Wir sind froh, dass unsere Wehrmänner bereit sind, einen Teil ihres Urlaubs zu verwenden, um die Schulbank zu drücken. Die Gemeinde stellte wieder einen ansehnlichen Betrag aus dem Gemeindebudget zur Verfügung. Die größte Neuanschaffung waren 9 Stück Atemschutzgeräte der neuesten Generation, es erfolgte die Umstellung auf das Überdrucksystem.

 

1997 Der Schwerpunkt in diesem Jahr lag in der Vorbereitung zum Gerätehausneubau. Um in den Genuss der Subvention (25%) aus dem Landesfeuerwehrfonds zu kommen, musste das ursprünglich genehmigte Projekt um eine Garagenbox mit den darüberliegenden Räumen sowie einem hangseitig liegenden Lagerraum reduziert werden, was vom Feuerwehrausschuss nicht gerade wohlwollend aufgenommen wurde. Der Ausschuss war der Meinung, dass die vielen Arbeitsstunden, die in den vorangegangenen Jahren in das Projekt Gerätehausneubau–Raumprogramm gesteckt wurden, sinnvoll investiert waren. Die Architekten wurden aufgefordert, einen Vorschlag auszuarbeiten, damit diese verkleinerten Räume später problemlos an- bzw. umgebaut werden können. Am 20.11.97 beschloss die Gemeindevertretung mit einem Kostenrahmen von 40 Mio. S zu bauen. Gleichzeitig wurde der Beschluss gefasst, als Ersatz für das im Jahre 1964 angeschaffte Löschfahrzeug ein neues Löschfahrzeug, Kostenpunkt 2,6 Mio. S, anzuschaffen. Der Mannschaftsstand betrug 75 aktive Feuerwehrmänner und 13 Ehrenmitglieder. Erfreulich war der Eintritt von 6 Jungfeuerwehrmännern. Leider sind durch Tod (Werner Skalet, Elias Schnetzer) und durch freiwilligen Austritt, sowie Wohnungswechsel 8 Feuerwehrmänner ausgeschieden. Die Ausbildung in der Wehr wurde wie in vorhergehenden Jahren mit insgesamt 34 Übungen fortgesetzt. 47 mal rückte die Wehr zu Einsätzen aus und zwar zu 18 Brandeinsätzen, 26 technischen Einsätzen und zu 3 nachbarlichen Hilfeleistungen. Bei 3 Bränden konnte durch das rasche und taktisch richtige Vorgehen ein Großbrand verhindert werden. Am 26.8. brannte der Kiosk im Schwimmbad Untere Au. Am 15.12. brannte eine Fritteuse mit ca. 700 Liter Öl in der Firma Docal. Bei diesem sowie beim Kioskbrand waren größere Mengen Speisefett ein großes Problem für die Einsatzkräfte, da die Gefahr einer Fettexplosion sehr groß war. Zusätzlich war mit dem Zerknall von Druckgasflaschen zu rechnen, was aber erfolgreich verhindert werden konnte. Ein Bitumenbrand, der bei Sanierungsarbeiten auf dem Hauptschul-Hallendach am 27.8. ausbrach, war der Landespresse sogar eine Schlagzeile wert “Hurra, die Schule brennt!”. Bei den technischen Einsätzen standen die Verkehrsunfälle an erster Stelle, wobei eingeklemmte Personen aus den Fahrzeugen gerettet werden mussten. Den 1. Rang bei den Landesfeuerwehrleistungsbewerben errang die unter dem Kommando des LM Martin Schmid angetretene Gruppe in Bronze A. Bei den Nassbewerben, die in der Nachbargemeinde Göfis ausgetragen wurden, beteiligten sich 3 Gruppen mit Erfolg. Beim Funkleistungsbewerb in Silber traten 3 Wehrmänner und in Gold 1 Wehrmann an.

 

1998 Mit einem Gesamtstand von 88 Wehrmännern, davon 75 Aktive und 13 Ehrenmitglieder ist der vorgeschriebene Sollstand erfüllt. Gegenüber den Vorjahren ist die Einsatztätigkeit mit 20 Kleineinsätzen, 2 nachbarliche Hilfeleistungen und 20 technische Einsätze im Rahmen geblieben. Lediglich der Wald- und Rasenbrand am 20.6. auf dem Amerlug erforderte ein größeres Aufgebot von Feuerwehrmännern und Geräten, vorwiegend B – Schläuche (ca. 2000 Meter). Das Löschwasser musste von Tanklöschfahrzeugen und von den Landwirten mit Jauchefässern von Frastanz über den Forstweg auf das Amerlug transportiert werden. 4 Gruppen beteiligten sich bei den Leistungsbewerben im Land und in anderen Bundesländern. Zum ersten mal nahm eine Gruppe an den Bundesbewerben, die in Eisenstadt ausgetragen wurden, teil. Alle Gruppen erreichten die vorgeschriebene Punktezahl. Neben der Ausbildung, die nach wie vor nach einem festgelegten Übungsplan durchgeführt wurde, begann der Festausschuss mit den notwendigen Vorbereitungen für das im Jubiläumsjahr stattfindende Landesfeuerwehrfest. Der traditionelle Familienabend am 21.11. im Pfarrzentrum gab wieder Anlass, langjährige verdienstvolle Wehrmänner zu ehren. Für 25 Jahre sind Elmar Gstach, Josef Mock und Rudolf Mock, für 40 Jahre Walter Reisch und Karlheinz Klohs und für 50 Jahre Hermann Linher geehrt und ausgezeichnet worden. Diese Wehrkameraden sollen stellvertretend für alle, die in den letzten 100 Jahren über viele Jahre oder gar fast ihr ganzes Leben lang der Feuerwehr die Treue gehalten haben, genannt sein. (siehe Bilder – Ehrungen). Bürgermeister Ludescher und Kommandant Tiefenthaler berichteten, dass mit der Überbauung des Gießen-baches die Vorbereitungen für den Neubau des Gerätehauses Anfang Oktober begonnen wurden. Der Rohbau soll laut Bürgermeister Ludescher bis zum Landesfeuerwehrfest fertig sein. Die Mitteilung wurde von allen anwesenden Wehrkameraden mit großer Freude aufgenommen. Wie nahe Freud und Leid zusammenliegen zeigte sich als die Mitglieder der Ortsfeuerwehr die Nachricht erhielten, dass ihr Ehrenkommandant Ernst Gabriel nach kurzer sehr schwerer Krankheit am 13.12. friedlich im Herrn entschlafen war. Kommandant Alfred Tiefenthaler würdigte seine Verdienste als Feuerwehrmann, besonders bedankte er sich aber für die langjährige verantwortungsvolle Tätigkeit als Kommandant. Mit dem Absenken der Feuerwehrfahne am Grabe verabschiedeten sich seine Wehrkameraden und die Wehrkameraden vom Abschnitt 42 sowie die Verbandsleitung mit Landesfeuerwehrinspektors Ulrich Welte an der Spitze von ihm.

 

1999 100 Jahre Ortsfeuerwehr Frastanz. Das Jubiläumsjahr wird sicherlich in die Geschichte der Wehr eingehen. Auch wenn an dieser Stelle noch nicht über Einsätze, Übungen, Lehrgänge, Freud und Leid berichtet werden kann, wird dies sicher in der nächsten Chronik an der Spitze stehen. Von einer einfach ausgerichteten Freiwilligen Feuerwehr, aber mit dem Geiste beseelt, den in Not geratenen Mitmenschen zu helfen, ist die heutige Ortsfeuerwehr zu einer schnellen, schlagkräftigen und gut ausgerüsteten und ausgebildeten Feuerwehr geworden. Mit Beginn des Feuerwehrgeräteneubaues geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der Spatenstich erfolgte am 24.03.1999 um 16:00 Uhr. Die Durchführung des Landesfeuerwehrfestes verbunden mit den Leistungs- bzw. Jugendwettbewerben ist sicherlich ein Höhepunkt der Ortsfeuerwehr Frastanz. 100 Jahre Ortsfeuerwehr Frastanz, 100 Jahre Einsatz und Hilfsbereitschaft im Dienste des Nächsten. Viele freudige, aber auch leidvolle Ereignisse sind in diesen 100 Jahren über die Gemeinde hinweggegangen. Die Ortsfeuerwehr ist in guten und in schlechten Zeiten immer treu zu ihren Idealen gestanden. Das Prinzip der Freiwilligkeit hat sie stark gemacht. Möge es der Ortsfeuerwehr Frastanz vergönnt sein, in Einigkeit und Kameradschaft unsere Heimatgemeinde auch in Zukunft vor Unglück zu schützen, getreu unserem Wahlspruch “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr”. (Auszug aus dem Chronikbuch der Ortsfeuerwehr Frastanz anlässlich des 100jährigen Bestehens.)